Diese Geschichte ist rein fiktiv. Jede zufällige Ähnlichkeit mit real existierenden Personen und Ereignissen ist total unbeabsichtigt. Wirklich.
Leute, heute geht’s um die 20er-Jahre – na, ihr müsst nicht die Nase rümpfen – das wird uns jetzt noch eine ganze Weile begleiten, da ist viel passiert, was man wissen sollte, um das Gegenwärtige besser zu verstehen. Oder besser zu schätzen – ja, schätzen! Ganz recht.
Das soll heute nur ein grober Überblick sein, jeder kann dann später die Geschichten, die ihn besonders interessieren, hautnah im Decentraland anschauen.
Habt ihr da schon den neuesten … ach – habt ihr schon? Nun gut.
Also, los geht’s.
Könnt ihr euch noch an den Namen des US-Präsidenten erinnern, der damals John F. Kennedy nacheiferte und die Welt um Frieden bat? –
Sehr gut. –
Überraschend wurde er nicht gleich beseitigt wie sein Vorbild, und die Streithähne der Welt ließen glücklicherweise von ihrem aktuellen Vorhaben ab, die Erde in einen nuklearen Winter zu schicken.
Eine der darauf folgenden wichtigsten Entscheidungen war, dass man sich auf eine neue globale Leitwährung verständigte. Glaubt es oder nicht: damals gab man den Wert des Bitcoins noch in Dollar an. –
Ja, ziemlich witzig. –
Die Zentralbanken arbeiteten schon an eigenen Währungen, die aber niemand haben wollte. Die alten Währungen waren eben nicht die beste Werbung. Warum sollte man der neuen vertraue? Zumal der Bitcoin die beste Option war und bis heute ist. Denn durch seine dezentrale Architektur und hohe Sicherheit ist er bis heute davor gefeit, von einer einzelnen Nation, Zentralbank oder einem Konzern kontrolliert werden zu können. –
Ja, ja, ich weiß, ihr kennt euch aus. –
Der Großteil der Menschheit fand ziemlich schnell Gefallen an den neu gewonnenen Freiheiten. Sie waren endlich frei von Kriegen, denn den konnte sich keiner mehr leisten, weil niemand mehr Geld ohne Ende drucken konnte. Und alle Menschen der Erde hatten plötzlich Zugang zu einem funktionierenden und fairen Finanz- und Wirtschaftssystem.
Eine globale Schwarmintelligenz erwachte. Diese und neuartige KI-Systeme, die sich exponentiell entwickelten und verbreiteten, führten zu einem nie dagewesenen Innovationsschub.
Wir können es uns heute kaum mehr vorstellen, aber damals hatten die meisten Menschen ständig Angst: vor Killerviren, vor Kriegen und vor dem Klimawandel. –
Lacht nicht! Das war damals echt ernst. –
Früher gab es ja diese Pharma- bzw die Chemieindustrie. Deren Geschäftsmodell damals war: schaffe ein Problem (z.B. durch Erschaffung neuer Viren, Chemie in Lebensmitteln, Medikamente mit Nebenwirkungen, künstliche Dünger, genmanipulierte Samen) und biete die Lösung dazu: Medikamente, Impfstoffe, Pflanzenschutzmittel etc..
Das ist zum Glück Vergangenheit. –
Gefühlt waren in den 20ern alle im ständigen Panikmodus, doch das änderte sich nun endlich. Die regenerative Bewegung, der wir heute viel zu verdanken haben, nahm schon zu Beginn des Jahrzehnts ordentlich Fahrt auf. Befeuert vor allem durch den Wandel der Landwirtschaft. Neue regenerative Methoden wurden ausprobiert, zuerst von den mutigsten Landwirten, schon bald aber von allen. Denn es funktionierte! Weniger Aufwand, mehr Ertrag, vor allem bessere Qualität der Produkte. Und vor allem: die Wiederherstellung der Ökosysteme und der Böden. DAS machte den Unterschied und führte dazu, dass Dürren und Fluten kein Problem mehr darstellten.
Gleichzeitig besann man sich wieder auf das Wissen indigener Völker, auch auf altes Wissen der eigenen Kultur. Eine alte Erzählung machte die Runde. Man ist sich etwas uneins, was ihr Ursprung war –
Waren’s die Hopi? Oder die Kogi? Oder mein Opi? …
– ja, gut, gab schon bessere … –
Wie dem auch sei: Man verband das bestehende Wissen, die erwachte Schwarmintelligenz und den indigenen Input mithilfe von KI-Systemen und machte enorme Fortschritte in so gut wie allen Bereichen. Auf allen Kontinenten entstanden unterschiedliche, alles verändernde Lösungen für nahezu alle Herausforderungen, denen sich die Menschheit damals gegenübersah.
Vor allem die Menschen in den afrikanischen Ländern machten den größten Entwicklungssprung. Sie nutzten die neuen technologischen Möglichkeiten sehr geschickt, bauten neue dezentrale und faire Wirtschaftssysteme und besannen sich als erste auf das alte Wissen ihres Kontinents. Sie experimentieren sehr viel mit Pflanzen, die Wasser buchstäblich aus der Luft saugen, und entwickelten komplexe und vielschichtige Agroforstsysteme.
In Afrika war schon damals auch schon Allan Savorys Holistic Management bekannt und beliebt, um kaputte Böden wieder fruchtbar zu machen. Alles zusammen ermöglichte, große verwüstete Gebiete wieder in fruchtbares Land zu verwandeln.
Vergleicht mal Satellitenbilder von damals mit heutigen. Bei so vielen Wüsten konnte einem schon Angst und Bange werden.
Überall auf der Welt, vor allem aber in Südamerika, führten Entdeckungen in der fantastischen Welt der Pilze dazu, dass man endlich den Boden und das Leben darin verstand. Das änderte so ziemlich alles, vor allem brauchte man fortan keinen Dünger und keinen Pflanzenschutz mehr. Verstehe den Boden, verstehe die Welt.
– Versteht ihr nicht? Werdet ihr noch. –
Forscher in Asien entdeckten das Geheimnis der Luft – auch hier spielen übrigens Pilze eine bedeutende Rolle. Und noch viel mehr – ist mir aber grade echt zu kompliziert, hier mehr dazu zu sagen. Kenn mich damit jetzt nicht so wirklich aus, bin Geschichtslehrer, kein Naturwissenschaftler. – Jedenfalls verhielt sich alles ganz anders als man es bis dahin angenommen hatte.
Die Innovationen führten zu einer Erhöhung der Vegetation um teilweise bis zu 50 Prozent, und die landwirtschaftlichen Erträge vervielfachten sich durch die neuen Anbau- und Tierhaltungsmethoden.
Damals hatten sie Angst, die läppischen 8 Milliarden Menschen nicht ernähren zu können. Wir lachen heute darüber.
Wenn man den Studien glauben darf, dann sind wir heute alle deutlich gesünder als damals. Was natürlich an unseren besseren Lebensmitteln liegt. Die haben heute viel mehr Nährstoffe als damals – und wir wissen inzwischen, welche Nahrungsmittel für uns wirklich gut sind und welche eher nicht. –
Ganz recht, damals haben sie wirklich sehr viel Getreide angebaut. –
Wir sind aber nicht nur wegen unserer Lebensmittel gesünder, sondern auch durch die Entwicklungen in der Medizin, die relativ parallel zu denen in der Landwirtschaft liefen. Stichworte KI, Regeneration und Eigenverantwortung. Zu Beginn des Jahrzehnts hatten sie mit diesem seltsam genmanipulierten Virus zu tun und experimentierten mit mittelalterlichen Methoden. Sie wollten den Menschen vorschreiben, gesund zu sein anstatt sie einfach darin zu unterstützen.
Was fehlt noch? Ach ja, ganz wichtig: Energie!
Feuer war schon immer eine wichtige Energiequelle. Erst verbrannten wir Holz, dann Kohle, dann Öl, dann Gas – also immer etwas, das einen effizienteren Wirkungsgrad hatte. Das alles war aber aus diversen Gründen nicht sonderlich beliebt. Zwischenzeitlich hatte man versucht, Energie aus Wind zu gewinnen. –
Manche von euch erinnern sich vielleicht noch an Windräder? Die standen überall herum. Wirklich wahr! Heute sieht man sie nur noch vereinzelt, ein bisschen Nostalgie darf sein. –
Wir können froh sein, dass die Milliarden Tonnen Metalle und Seltene Erden, die in diesen Kolossen verbaut waren, heute anderen, sinnvolleren Zwecken dienen, und man sie seit vielen Jahren nicht mehr aus der Erde buddeln muss.
Zurück aber zum Feuer-Energie: Ich weiß nicht, ob ihr das wisst, aber auch hier spielte (und spielt) der Bitcoin eine sehr wichtige Rolle! –
Wisst ihr? Ich erzähls euch trotzdem, weil ich das einfach so gut finde. –
Jedes Kraftwerk beherbergt bis heute eine Bitcoin-Mining-Station, die den überschüssigen Strom verwendet und so zur Finanzierung des Kraftwerks beiträgt. Und somit auch zu günstigeren Verbraucherpreisen führt. – Wir können auch heute noch Energie kaum speichern, daher war das eine wirklich gute Idee, den Überschuss so zu verwerten. –
Stellt euch vor, damals gab es Zeitgenossen, die sich über den hohen Energieverbrauch von Bitcoin beschwerten! – Nicht lachen!
Eine der vielen guten Ideen damals – ja, ich weiß, ich bin schon alt und schwelge gerne in Erinnerungen – also, eine richtig gute Idee war, die bestehenden Kohlekraftwerke in Geothermiekraftwerke umzubauen. – Habt ihr schon mal einen Plasmabohrer gesehen? Ziemlich beeindruckende Technologie. – Diese Dinger veränderten so einiges.
Heute weiß jedes Kind, was überkritisches Wasser ist – hoffe ich doch? – damals assoziierte man mit “überkritisch” noch andere Dinge. –
Das Feuer der Erde war nun die größte Energiequelle der Menschheit. Und die Sonne nutzte man auch endlich sinnvoll. –
Stellt euch vor, damals stellten sie altertümliche Solarzellen auf landwirtschaftliche Flächen, anstatt auf die tausendmal effektivere Nutzung der Sonnenenergie durch Pflanzen zu setzen. –
Doch, doch! Photosynthese war damals schon bekannt! –
Hat eigentlich jemand von euren Eltern noch ein Auto? – Oha, so viele? – Ihr müsst ja reich sein. – Über Batterie-Autos sag ich jetzt mal besser nichts. –
Die Stunde ist jetzt auch schon wieder um.
Bis zum nächsten Mal!
Das Titelbild entstand mit Hilfe von DALL-E 2