Warum Machbarland?

Lesedauer: 6 Minuten

Die Ereignisse rund um Covid-19 haben bei vielen zu einem Umdenken geführt. Bald ist alles wieder normal, hoffen viele, aber längst nicht alle. Denn normal war für einige nicht mehr als ok oder sogar gar nicht mal so gut.

Globalisierung, Gewinnmaximierung, Privatisierung, Umweltzerstörung, Wachstum um jeden Preis, Egoismus – diese Werte des Kapitalismus schaffen für einige Wenige unfassbaren Reichtum, die große Mehrheit der Menschheitsfamilie aber befindet sich im Hamsterrad, um diesen Reichtum der Wenigen zu erschaffen.

 

Werden bald andere Werte wichtiger sein? Die Werte einer Postwachstumsgesellschaft:

Echte Nachhaltigkeit, Gemeinschaft, Solidarität, Lokalität/Regionalität, Selbstverwaltung, Dezentralisierung, Sinnhaftigkeit. Neue Formen der Produktion, des Wohnens und Bauens, der medizinischen Versorgung, des Handels und des Verkehrs werden entstehen.

Und diese neuen Formen (und Unternehmen) werden nicht mehr in der Hand einzelner Privatpersonen sein, sondern in unzähligen Händen Vieler. Dank der Entwicklungen in den letzten Jahren wie Blockchain, Kryptowährungen und Smart Contracts, stünden uns inzwischen Technologien zur Verfügung, mit denen all das umsetzbar wäre. Freiheit und Unabhängig von Dritten, denen wir derzeit unsere Daten und unser Geld anvertrauen, ist plötzlich möglich!

Machbarland will Menschen, Ideen, Konzepte, Projekte, Technologien, Philosophien, Utopien und Visionen vorstellen, die unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unsere Welt ein Stückchen besser machen. Wir wollen keine Revolution! Wir wollen Eigenverantwortung und Selbstorganisation. Eine Revolution führt nur zu Blutvergießen und viel Leid. Und ändert nie etwas. Die Reichen machen weiter, was sie wollen. So war es in der Geschichte schon immer, und so wird es auch in Zukunft sein. Sollen sie. Und die mögen, können da gerne weiter mitspielen. Wenn auch nur als Zaungäste. Wie bisher auch.

Wir wollen wirklich frei sein. Und das geht nur, wenn wir uns selbst befreien und eigenverantwortlich und selbstorganisiert handeln.

Wir ermächtigen uns selbst und erschaffen uns unsere eigene Welt.

Das ist möglich! Heute schon! Und nicht erst 2050.

Wir halten uns an die Gesetze unserer Landes. Denn die haben sich bewährt und dienen einem friedlichen Zusammenleben von uns allen, egal welch unterschiedlicher Meinung wir sind, und egal, welchen kulturellen Hintergrund wir haben.

Doch wir nehmen unser Leben selbst in die Hand. Vielleicht erschaffen wir unser eigenes (Krypto-)Währungssystem, unsere eigene lokale Wirtschaft und Lebensmittelversorgung. Und wir bauen unsere eigenen Häuser mit fairen Mieten und solidarischem gemeinschaftlichem Mehrgenerationenleben. Wir machen uns unabhängig und befreien uns.

All das und noch viel mehr sollen Themen auf Machbarland.de sein. 

Du fühlst Dich angesprochen?
Du hast Ideen oder kennst Projekte und Konzepte, die unsere Welt verändern und verbessern könnten?

Dann melde Dich unbedingt bei uns!
Wir freuen uns auf Dich!

Ein (utopisches) Beispiel, um zu verdeutlichen, was wir meinen: 

Amazon ist ein großartiges Werkzeug

Ja, wirklich! Amazon ist ein großartiges Werkzeug für kleine Hersteller*innen, Händler*innen und Autoren*innen. Jede*r kann über diesen gigantischen Onlineshop seine Waren und seine Bücher sehr einfach weltweit anbieten. Und sie werden gefunden und gekauft. Somit kann sich jede*r dadurch durchaus realistisch einen Lebensunterhalt verdienen.

Amazon wurde so gigantisch, weil es ein großartiges Werkzeug ist. Das ist die Grundvoraussetzung. 

Aber! 

Es wurde auch und vor allem so groß wegen der unzähligen kleinen Hersteller*innen, Händler*innen und Autoren*innen. Ohne die vielen Nutzer*innen (kreativ und konsumierend!) wäre der Online-Marktplatz nicht, was er ist.

Warum gehört dieses Werkzeug nur einer einzigen Person? Warum ist diese Person so unfassbar reich? Weil alles auf einem veralteten (Denk-)System basiert. Und das wiederum geht immer mit Ausbeutung einher. Sonst würde es nicht funktionieren, sonst würde es nicht einzelne mehr als märchenhaft reiche Personen geben. Dieser Reichtum basiert auf Ausbeutung der Mitarbeiter*innen und der Kreativen und der Hersteller*innen und kleinen Händler*innen.

Wenn dieses Werkzeug in den Händen vieler läge, wenn das Unternehmen vielen gehörte, beispielsweise in Form einer gemeinnützigen Genossenschaft, dann gäbe es keine Ausbeutung, da niemand damit unfassbar reich werden müsste, vielmehr die Gewinne in den weiteren Ausbau des Werkzeugs investiert würden, zum Nutzen aller. Das ist ein großer Vorteil eines Denkens und Handelns ohne Gewinnmaximierung.

So verwenden beispielsweise die „Neuen Wohngenossenschaften“, die in den letzten Jahren vermehrt entstehen (siehe Kalkbreite in Zürich, Mietshäuser Syndikat in Deutschland, die Ideen der Bewegung „Neustart Schweiz“) durchweg bessere Baumaterialien als Investorenbauprojekte, was automatisch zu einer höheren Wohnqualität führt.

Wenn etwas allen gehört und niemand sich daran bereichern will, dann entsteht viel Hochwertigeres und damit auch Nachhaltigeres. Dem wohnt eine gewisse Kausalität inne. Statt Plastik, Beton und Stahl kann Holz verwendet werden. Das ist zwar teurer, aber deutlich nachhaltiger. Und ganz nebenbei verbessert sich das Wohnklima. Und dadurch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen.

© kon karampelas unsplash.com

Eine Auswahl an Ideen für eine neue Gesellschaft und Wirtschaft

Neue Wohngenossenschaften

Auf Basis der Ideen von „Neustart Schweiz“ und anderen genossenschaftlichen und solidarischen Projekten und Konzepten entstehen überall im Land sog. Mehr-als-Wohnen-Genossenschaften.

Beispiele:
Kalkbreite in Zürich
Neustart Tübingen
SUSI Freiburg (oder insgesamt das Mietshäuser Syndikat)

Privatisierung der Infrastruktur verändern

Während der Corona-Krise wurde deutlich, dass die Privatisierung z.B. unserer Krankenhäuser keine gute Idee war. Wir wünschen uns, dass unsere Infrastruktur nicht in den Händen von Privatpersonen liegt, sondern uns allen gehört. Dabei muss Infrastruktur nicht unbedingt wieder verstaatlicht werden. Krankenhäuser könnten durchaus auch genossenschaftlich geführt werden und dem jeweiligen Quartier oder Stadtteil gehören.

Bessere Bezahlung systemrelevanter Berufe

In der Corona-Krise wurde deutlich, welche Berufe systemrelevant sind. Ohne diese Berufe kann unsere Gesellschaft nicht überleben. Warum nur sind gerade das die am schlechtesten bezahlten Berufe? Ohne Pfleger*innen, Pädagog*innen, Lieferdienste, Friseure, Kassierer*innen etc. ist kein gesellschaftliches Leben denkbar. Lasst uns Konzepte und Lösungen finden, wie man künftig mit diesen Berufen ein gutes und sorgenfreies Leben führen kann.

Lokal und regional UND global!

Ganz deutlich wurde während der Krise, dass die Globalisierung doch keine ganz so gute Idee gewesen ist. Das wussten manche schon in den 80ern, und die Anzeichen dafür verdichteten sich während der letzten Jahrzehnte. Dank Corona brach vieles zusammen. Wir brauchen wieder viel mehr Regionalität und Lokalität!

Ganz nebenbei wird sich dadurch die Qualität unserer Lebensmittel erhöhen und gleichzeitig weniger Kosten verursachen (kürzere Transportwege!), somit also günstiger werden.

Dass das dem Klima nützt, weiß inzwischen jede*r.

Wir wollen allerdings nicht zurück ins Mittelalter, sondern die weltweite Vernetzung sinnvoll nutzen. Kleine lokale Unternehmen und selbstverwaltete Organisationen, die sich weltweit dezentral vernetzen, Know-How austauschen, Ideen, Rezepte, Rohstoffe etc. Global denken und kommunizieren, lokal produzieren und handeln. Also eine „Glokalisierung“. Diese wird dann auch den kleinen und mittelgroßen Herstellern und Produzenten und kleinen Läden und Solo-Selbstständigen und Künstlern helfen, denen während der Großen Krise ihre Existenzgrundlage entzogen wurde.

mehr solidarische Wirtschaften

Beispiel solidarische Landwirtschaft: Ich bezahle nicht für die Ware oder die Menge der Ware, die ich beziehe, sondern dafür, dass ich überhaupt beziehe – unabhängig von der Menge. Für meinen monatlichen Beitrag (und meine freiwillige Mitarbeit!) bekomme ich meine regional produzierten Bio-Lebensmittel. So bin ich versorgt, und der Landwirt hat ein krisensicheres regelmäßiges Einkommen – unabhängig von Erntemengen.

Dieses Prinzip ist sicherlich auch auf andere Bereiche anwendbar: Bäcker und Metzger, Handwerk, Lieferdienste, alle Arten von Dienstleistungen, Car-/Bike-Sharing, Büchereien, Spielplätze und -Hallen, Restaurants und Hotels usw. usf.

Nachbarschaftshilfe

In der Corona-Krise hat sich die Nachbarschaftshilfe bewährt. Junge kaufen für Ältere ein, Gesunde versorgen jene in Quarantäne. Das kann gerne noch ausgebaut und weiter unterstützt werden. Die Möglichkeiten und Chancen sind endlos.

Umweltschutz

Während der Krise haben viele gemerkt, dass man nicht für ein einstündiges Meeting von Hamburg nach Frankfurt fliegen muss. Videokonferenzen funktionieren!

Faszinierend war auch, dass der CO2-Ausstoß signifikant gesunken ist und die Weltgemeinschaft erstmals ihre jährlichen Klimaziele erreicht hat. Brauchen wir doch kein Wirtschaftswachstum, wie uns immer weisgemacht wird? Hier lohnt es sich, mit dem Thema Postwachstum zu beschäftigen. Das werden wir hier auf dieser Seite tun!

Machbarland-Werkzeuge

Wie können wir Lokalität fördern und möglichst nachhaltig gestalten? Wie können wir das auch mit digitaler Technik unterstützen und möglichst effizient und ressourcenschonend gestalten?

Vielleicht mit einem genossenschaftlich organisierten lokalisierten Webshop. Ein Shop für alle, jede*r kann seine/ihre Produkte und Dienstleistungen selbst einstellen und administrieren. Und die Lieferdienste werden gemeinschaftlich organisiert und durchgeführt. Ein mächtiges digitales Werkzeug wird geschaffen, das allen gemeinsam gehört.

Die vielen lokalen Einheiten vernetzen sich weltweit! So ist es auch möglich, Olivenöl aus Italien zu bekommen, oder Saftorangen aus Spanien. Und Norddeutschland beglückt die mediterranen Länder mit Labskaus. Eine Idee von vielen. Wir sammeln und stellen jede einzelne vor!

Warum Machbarland?

Wir wollen keine Abschottung. Nur noch lokal oder regional ist genauso wenig zielführend wie nur global. Wir brauchen eine gesunde Mischung.

Viele dezentral organisierte lokale Einheiten vernetzen sich intelligent global. So wird ein nachhaltiger und qualitativ hochwertiger Welthandel gewährleistet.

Wir picken uns die Rosinen der Globalisierung heraus, kombinieren das mit neuen solidarischen, dezentralen und lokalen Konzepten und machen daraus die Glokalisierung.

Lasst uns zusammenarbeiten!

Machbarland setzt sich folgende Ziele, die partizipativ umgesetzt werden sollen:

  • Community schaffen
  • Ideen und Konzepte für die Postwachstumsgesellschaft sammeln und gemeinsam entwickeln
  • Ideen und Konzepte veröffentlichen und verbreiten
  • Ideen und Konzepte in der Weltgemeinschaft umsetzen
  • Schulungszentrum für eine neue Gesellschaft

© Titelbild: ev t auf unsplash.com

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